Sonya Winterberg bei der Fotoausstellung Anja Niedringhaus – Die Bilderkriegerin

Kuratierung

Entdecken Sie eine Auswahl meiner Fotobuchprojekte und Ausstellungen. In der Kuratierung, insbesondere von fotojournalistischen Inhalten, steckt für mich ein großes Potenzial für innovatives Denken. 

FOTOAUSSTELLUNG

Anja Niedringhaus –

Die Bilderkriegerin

Nahezu ein Vierteljahrhundert berichtet Anja Niedringhaus (1965–2014) von Kriegsschauplätzen in aller Welt wie dem Balkan, aus dem Irak und immer wieder Afghanistan. Als die Fotografin dort während eines Reportage-Einsatzes am 4. April 2014 im Alter von 48 Jahren von einem Attentäter erschossen wird, hinterlässt sie ein beeindruckendes Œuvre.0

Anlässlich ihres 5. Todestages ehrte das Käthe Kollwitz Museum Köln die Pulitzer-Preisträgerin mit einer groß angelegten Einzelausstellung, die von Sonya Winterberg kuratiert wurde. Diese erste posthume Retrospektive überhaupt präsentierte ein Werk, das die „Bilderkriegerin“ bereits zu Lebzeiten zur Ikone werden ließ:

Im Auftrag von Nachrichtenagenturen wie der amerikanischen Associated Press (AP) entstanden legendäre Aufnahmen, die weltweit von den wichtigsten Magazinen und Zeitungen auf ihren Titelseiten gedruckt wurden und die so im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Anja Niedringhaus umfangreicher Nachlass umfasst Bilder aus Kriegs- und Krisenregionen ebenso wie brillante Porträtaufnahmen und Sportfotografien. Die Ausstellung zeigte – erstmals durchgängig in Farbe – über 90 großformatige Aufnahmen, darunter 18 Originalabzüge aus dem Archiv der Fotografin sowie mehrere handsignierte Prints.

„Mit der sorgfältigen Auswahl der Fotografien und ihren Texten zu Leben und Werk von Anja Niedringhaus bietet sie uns eine umfassende Einführung. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit möchte ich ihr herzlich danken.“

HANNELORE FISCHER
Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln

AUSSTELLUNG

Wolfskinder

Mit ihnen sprachen sie über die Erlebnisse der Kindheit, die Flucht und das Leben hinter dem Eisernen Vorhang – ohne Wurzeln und voll der Sehnsucht nach Familie und Verwandten. Ihre bewegenden Schicksale werden so dem Vergessen entrissen und öffnen sich zu einem vielschichtigen Panorama der Zeitgeschichte.

Zwischen 2015 und 2022 wurde die Ausstellung deutschlandweit gezeigt. Im Sommer 2022 wurde sie im Rahmen des Stadtschreiberstipendiums von Sonya Winterberg mit litauischer Übersetzung in Memel/Klaipėda gezeigt und schließlich als Dauerleihgabe der Gemeinde Jurbarkas übergeben. Dort soll im alten Bahnhof von Lybiškiai ein Heimatmuseum entstehen, das eine Abteilung den Wolfskindern widmen wird.

Vermisst, verloren, vergessen...

Die Wanderausstellung „Wolfskinder – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“ dokumentiert in nie zuvor gezeigten Bildern und Textzeugnissen den Weg der Wolfskinder bis heute. Die Ausstellung basiert auf einem Oral-History-Projekt der Fotografin Claudia Heinermann und der Journalistin Sonya Winterberg.

Die Ausstellung basiert auf einem Oral-History-Projekt der Fotografin Claudia Heinermann und der Journalistin Sonya Winterberg. Für diese einzigartige Dokumentation reisten sie über mehrere Jahre nach Litauen, um die dort lebenden Wolfskinder zu besuchen.

Entstanden in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa e.V. und dem Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg mit Mitteln des BKM

AUSSTELLUNG

Käthe Kollwitz: „Wie war mein Leben stark in Leidenschaft…“

Eine „große Asketin der Kunst“ hat Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann die Kollwitz genannt. Ihre Kunst kenne die Buntheit des Lebens nicht, ja stelle sie gleichsam unter Anklage. Wegen des düster-existentiellen Charakters ihres Werkes ist die Annahme weit verbreitet, das Leben von Käthe Kollwitz sei vorwiegend von Trauer und Bitterkeit geprägt gewesen. Mit diesem Vorurteil räumte die Ausstellung „Wie war mein Leben stark in Leidenschaft“ auf.

Der Gleichsetzung von Leben und Werk hat Hauptmann später in seiner Laudatio zum 60. Geburtstag der Künstlerin selbst widersprochen und ihr gewünscht, Sonne und Farbe möge ihr Dasein bunt und reich machen. Reich an Leidenschaft war das Leben von Käthe Kollwitz wirklich. Zwar hat sie sich mit den schwierigen Lebensumständen ihrer Mitmenschen und mit persönlichen Schicksalsschlägen, vor allem mit dem frühen Tod ihres jüngeren Sohnes Peter, intensiv künstlerisch auseinandergesetzt. Kaum bekannt ist jedoch jene andere Käthe Kollwitz, die von sich sagte, „immer verliebt“ zu sein, und die auch als Bohemien das Leben in all seinen schillernden Facetten genoss. Eine Kollwitz, die als Mutter und Großmutter liebevoll anteilnehmend auf ihre Kinder und später ihre Enkelkinder blickte. Eine Kollwitz, die sich danach sehnte, aus bürgerlichen Konventionen auszubrechen, Ehe und Treue in Frage stellte, aber letztlich ein Leben lang ihrem Mann Karl, vor allem im Alter, tief verbunden war.

Käthe Kollwitz in Photographien und Selbstzeugnissen. Ausstellung im Käthe Kollwitz Museum in Köln.

Anlässlich des 70. Todestages der Künstlerin und zum 30jährigen Bestehen des Käthe Kollwitz Museum Köln präsentierte die Schau anhand von seltenen, zum Teil noch nie gezeigten Photographien, eigenhändigen Briefen und historischen Dokumenten in sieben Kapiteln eine andere und wenig bekannte Seite der Kollwitz. Spektakuläre neue Funde aus dem Frühwerk, die noch nie ausgestellt wurden, sowie die Neuerwerbungen der Kölner Kollwitz Sammlung aus den letzten fünf Jahren waren die Glanzlichter der Ausstellung.

„Es ist das Verdienst von Sonya Winterberg, dass diese Ausstellung zustande gekommen ist.“

HANNELORE FISCHER
Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln



WEBSPECIAL

14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs

Das multimediale Projekt „14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ bietet einen neuen und ungewöhnlichen Blick auf die Geschichte des Ersten Weltkriegs. Erstmals schildern eine Fernsehproduktion und das Webspecial den Krieg aus multinationaler Perspektive und hauptsächlich aus der Sicht von 14 Menschen, die den Konflikt erlebten.

Diese Menschen leben alle nicht mehr, aber sie haben uns ihre Tagebücher und Briefe hinterlassen. Ein internationales Team von Rechercheuren und Autoren hat in mehrjähriger Arbeit mehr als 1.000 Tagebücher und Briefsammlungen gesichtet und 14 bewegende Schicksale des Ersten Weltkriegs ausgewählt. Die Charaktere sind nicht Generäle und Staatenlenker, sondern Soldaten im Schlamm der Schützengräben, Hausfrauen, Kinder, denen der

14 Tagebücher des ersten Weltkriegs

Krieg als Alptraum, aber auch als Abenteuer erscheint, sowie Krankenschwestern, die außer Illusionen auch jeglichen Glauben verlieren. Es sind Männer, Frauen und Kinder nicht nur aus Deutschland und Frankreich, sondern auch aus Großbritannien, Österreich-Ungarn, Russland, den USA und Australien. Im Vordergrund von Fernsehproduktion und Webspecial stehen vor allem die Gefühle und Überzeugungen, welche diese Menschen damals leiteten. Welche Ängste bestimmten ihr Handeln? Fühlten sie sich bedroht oder wollten sie sich bewähren? Warum waren so viele bereit, mit Begeisterung in den Krieg zu ziehen? Wie veränderten sie sich durch die Erfahrungen des Infernos, durch Leid und Hunger? Vor dem Hintergrund der politischen und militärischen Entwicklungen entstand so eine Mentalitätsgeschichte des Ersten Weltkriegs. 

Ausgezeichnet mit dem Comenius EduMedia Siegel, nominiert für den Prix Europa in der Kategorie Multimedia.

2015